GRATWANDERUNG
SHAHID
VERLEIH: SCHMIDBAUER-FILM
KINOSTART: 01. AUGUST 2024
Die Deutsch-Iranische Regisseurin Narges Kalhor (Baharak Abdolifard) lebt zwischen den Welten und kämpft mit beiden Kulturen, in denen sie aufgewachsen ist. Vor allem kämpft sie mit der Bürde ihres Nachnamens der eigentlich „Shahid-Kalhor“ lautet. Überall, ob im Iran oder in Deutschland beim Arzt, Amt oder auf der Arbeit, überall ist sie nur „Frau Shahid“. Dieses Wort bedeutet übersetzt „Märtyrer“ und stammt in Angedenken an ihren Urgroßvater (Nima Nazarinia) , einem Mullah, der sein Leben für seinen Glauben gegeben hat und somit zum „Shahid“ wurde.
Um ihren Namen zu ändern, quält sie sich durch die deutsche Bürokratie, belastet von all der geschichtlichen und kulturellen Vergangenheit, die sie loswerden möchte.
Mit dem Film „Shahid“ hat die deutsch-iranische Regisseurin und Drehbuchautorin Narges Kalhor nicht nur ihr Spielfilmdebut realisiert, sondern bring einen sehr starken, diskussionswürdigen autofiktionalen Film auf die Leinwand, der zwischen Tragödie und Komödie hin- und herschwingt.
Die Filmemacherin überrascht dabei den Zuschauer mit ihrer filmischen Umsetzung ihres „Traumas!
Sie zeigt, wie ihr Alter-Ego durch eine kulissenhafte Stadt streift um ihre Mission, den Namen „Shahid“ loszuwerden, für sich zu erfüllen. Dabei wird sie von all der geschichtlichen Vergangenheit ihres Namens und den Ahnen bildlich verfolgt.
„Begleitet“ von ihrem Urgroßvater und einer Gruppe religiöser Tänzer, die auf der Meta-Ebene ihre große geschichtliche Bürde darstellen, ihren Kampf mit dieser Last verkörpern und die sie bildlich daran hindern wollen ihren Namen abzulegen, streift die Protagonistin durch eine deutsche Welt, die von bürokratischen Hürden gepflastert ist.
Dabei schafft es die Regisseurin und Drehbuchautorin dem Zuschauer radikale Ideologien, historische Helden und Verbrechen und Verbrechen aufzuzeigen und sich Auf diese Weise dem Islam auf einer feministischen Ebene und Sichtweise zu nähern und sich mit ihm auseinanderzusetzen.
Zwischen bayerischer Bürokratie und Therapie, Geschichtsstunden auf einer Theaterbühne vor bunten Wandgemälden, Tanz- und Gesangseinlagen werden die wiederholten Bemühungen ihres „Alter Ego“ aufgezeigt sich ihrer Vergangenheit und ihrer „Bürde“ zu stellen.
Der Film „Shahid“ ist kein leichter Film, da er auf mehreren Ebenen spielt und funktioniert. Auch ich habe etwas gebraucht, um mich in die Geschichte „hineinzudenken“. Doch hat man dies erst geschafft und man hat den Zugang zu der emotionalen Welt der Filmemacherin gefunden, eröffnet sich eine einzigartige und besondere Sichtweise über das Verständnis der islamischen Kultur und dem emotionalen Erleben der Filmemacherin und Menschen, die zwischen zwei Kulturen Hin- und hergerissen sind.
„Shahid“ ist wirklich eine Filmperle, die es verdient hat, ein großes Publikum zu erreichen. jens oliver marcks
Wir verlosen 2×2 Kinotickets. Mail mit „Shahid“ bis 30. Juli 16:00Uhr an: verlosung@cuteanddangerous.de / Diesmal gibt es Hard Cover Tickets, die wir morgen Abend noch in die Post geben.