NICHTS EIGENES
CAVEMAN-DER KINOFILM
CONSTANTIN FILM VERLEIH
KINOSTART: 23. DEZEMBER 2021
Für Rob Becker (Moritz Bleibtreu) scheint seinem Traum ein großes Stück näher gekommen zu sein. Der erfolglose Autoverkäufer hatte schon immer davon geträumt Stand-Up Comedian zu werden. Heute ist sein großer Tag. An einem „Open-Mic-Abend“ in einem berühmten Comedy-Club hat er nun die Chance sich zu beweisen und sein altes Leben hinter sich zu lassen. Doch kurz vor seinem Auftritt verlässt ihn seine Frau (Laura Tonke). Konsterniert und sprachlos auf der Bühne stehend, beginnt er seine Beziehung und das zusammenleben zwischen Mann und Frau zu sezieren. Der Mann als ewiger „Caveman“ der sich nur ganz selten weiterentwickelt und kaum auf die Bedürfnisse und Wünsche der Frauen reagieren kann.
Der Film „Caveman“ ist die filmische Adaption des Broadway-Stückes „Defending the Caveman“ von Rob Becker aus den Jahr 1995. Nachdem es auch in Deutschland als Theaterstück aufgeführt wurde, hat nun die Regisseurin und Drehbuchautorin Laura Lachmann „CAVEMAN“ für die Leinwand entdeckt. Leider kam dabei mal wieder ein bräsig-halbgare deutsche Komödie heraus. Das ausgerechnet der zurzeit nicht grade Erfolgsverwöhnte Moritz Bleibtreu die Hauptrolle übernommen hat, macht den Film nicht gerade besser. Auch die nicht gerade herausragenden Schauspieler wie Wotan Wilke Möhring, Jürgen Vogel, Laura Tonke und Martina Hill verharren in einer deutsch-biedermännischen Pofigkeit bei dem, dem Zuschauer andere Körperfunktionen zu Tage treten als das Lachen. Natürlich liegt das auch am Stoff selbst. „CAVEMAN“ scheint mit den intelligenzfernen verbalen Ergüssen eines „Mario Barth“ viel Gemeinsam zu haben. Wer da schon gelacht hat, oder auch nicht, wird über diese Art der „komödiantischen“ Darbietung kaum mehr lachen können.
Dieser Film führt uns in die Geisterbahn des unlustigen (deutschen) Humors zusammen mit Schauspielern deren beste Zeit, wenn sie je eine hatten, schon vorbei ist. Vor allem tut es mir leid wegen Moritz Bleibtreu, der doch schon einige Weltklasseleistungen (z.B. als Goebbels in „Jud Süß“) abliefern konnte. Wie schrecklich kann Kino sein?
jens oliver marcks
